Geschichte des Ortes


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ca. 600 v. Chr.: Funde eines Hügelgrabes, am Hohenberg, weisen auf eine erste menschliche Besiedelung der Gemarkung in der Hallsteinzeit hin.

1183: Erste urkundliche Erwähnung. Aus diesem Jahr existiert eine Gründungsurkunde, aus der hervorgeht, daß es Hersfelder Mönche waren, die den Ort besiedelten. Ausgestellt wurde die Urkunde vom Hersfelder Abt Siegfried, der darin verkündet: "[...], daß wir den Berg, welcher Ruberstisberc genannt wird, unbebaut und von Menschen unbewohnt gefunden haben. Als wir diesen wiederherstellen und zur Nutzung unserer Kirche besiedeln wollten, konnten wir dies keineswegs ohne Beistand und Mitwirkung des Herren Kuno von Münzenberg, des Vogtes dieses Ortes, vollbringen." In eben diesem Kuno können wir auch den ersten weltlichen Herren des Ortes sehen.

Die Gründungsurkunde vom 1183:

1340: Nach dem Aussterben derer von Münzenberg kam Ruppertsburg zunächst an das Haus Hanau, wurde dann mit vielen anderen Orten der Umgebung, darunter auch Burg und Dorf Laubach, Gonterskirchen und Freienseen, zunächst an den Erzbischof von Mainz verkauft. Dieser Verkauf muß aber rückgängig gemacht worden sein, denn im Jahre 1341 verkaufen die Hanauer die gleichen Orte an die Herren von Falkenstein.

Im Laufe des 14. und 15. Jahrhunderts findet Ruppertsburg immer wieder in Urkunden Erwähnung. Meist handelt es sich um Landverkäufe. Doch auch andere interessante Dinge lassen sich finden.

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1397: König Wenzlau verleiht am 8. Okt. dem Grafen Phillip von Falkenstein das Recht in seinen Orten Ziegenberg, Grüningen, Laubach, Ruppertsburg und Petterweil Halsgerichte, Stöcke und Galgen zu errichten und dort Gericht zu halten.

1420: Ruppertsburg fällt als Erbe an das Haus Solms, bei dem es bis 1806 verbleibt. In dieser Zeit, in der die Bevölkerung unter Pest und Hunger litt, fallen auch die vorher Ruppertsburg umgebenden Dörfer Hirschroth, Winden, Lauternbach, Silbach und Horloff wüst, an die noch heute einige Gemarkungsnamen erinnern.

Auch aus den 60er Jahren des 17. Jahrhunderts wird über neuerliche Pestepedemien berichtet, denen auch zahlreiche Ruppertsburger zum Opfer fielen.

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1665: Ältestes erhaltene Kirchenbuch

1688: Älteste erhaltene Gemeinderechnung.

1745 : Bau der Kirche, die 1757 fertiggestellt wird.

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1707: Gründung des Hüttenwerks Friedrichshütte durch Graf Friedrich Ernst von Solms Laubach, der damit den Grundstein für den, noch heute für den Ort so bedeutungsvollen, Industriestandort legt. Auch hat die heute weltweit agierende Fa. Buderus (heute u.a. Wetzlar) hier ihren Ursprung.

1793: Umfunktionierung der Gießerei zur preußischen Munitionsfabrik, die Bombenkugeln für die Revolutionskriege lieferte. Als direkte Folge dieser Kriege gehörte Ruppertsburg ab 1806 zu Hessen- Darmstadt.

19. Jh.: Der Erzabbau, und der Hochofenbetrieb wurden zwar Ende des 19. Jahrhunderts eingestellt, doch die Eisengießerei der Fa. Römheld, sowie die 1870 gegründete Fabrik des Vereins für chemische Industrie boten immer noch viele Arbeitsplätze. Ferner verdienten sich viele Kleinbauern und Handwerker ein Zubrot durch Fuhrdienste und Zulieferungen für eben diese Betriebe. Im Jahre 1890 wurde eine Eisenbahnstrecke von der Friedrichshütte bis Hungen gebaut, die bis 1896 auf der Teilstrecke Friedrichshütte - Villingen als Pferdebahn betrieben wurde. 1897 wurde diese dann für den Lokomotivbetrieb ausgebaut.

Pferdebahn (jpg-Grafik 45 KB) zum Vergrößern anklicken

1928: Schließung der Chemischen Fabrik

1929: Abbruch des Eisenbahnteilstücks Ruppertsburg - Friedrichshütte, der Personenverkehr nach Ruppertsburg wird jedoch noch bis in die 50er Jahre aufrecht erhalten.

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Nach der turbulenten und von zwei Weltkriegen geprägten ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, stieg die Einwohnerzahl, vor allem durch den Zuzug von Vertriebenen und Flüchtlingen, auf rund 1000 an. Das heutige Dorfleben wird durch die Aktivitäten von über einem Dutzend Vereinen gestaltet.

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